die sog. ´pop-literatur´ äusserte kritik nur noch durch ironische affirmierung der verhältnisse.
Ironisierung der Ironie lässt die wahre Absicht erscheinen.
das ist der gegenwärtige gipfel der verzweiflung,
das missverständnis: verkennung dieser klassischen inversion.
wie vergil am ende seines lebens in brindisium alles verwarf und alles akzeptierte.
blue moon.
11 000 ruten.
chaos and ethos.
prematurely senile, don´t mope, sitting alone:
you won´t be an adult till you join the merry-go-round!
(Tagore)
ich habe gigantische schiffe gesehen die brannten, draussen vor der schulter des orion;
und ich habe seabeams gesehen, glitzernd im dunkeln, nahe dem tannhäusser-tor:
all diese momente werden verloren sein in der zeit – so wie tränen im regen.
in der liebe steht das große lauschen wie ein ruder unter dem spiegel der see.
climax ist das relikt eines organs, das in toto zeitlos-universale ekstase ist: erinnerung an alles.
der moment, in dem sich entscheidet, welches physische geschlecht ein wesen haben wird, ist der moment des sturzes ins nichts. the sweetness of no return.
du bist aufgestellt von mächten, die spiegel brauchen.
sah einen falken, den eine krähe immer wieder attackierte; er wehrte sich widerwillig und schraubte sich höher und höher, bis sie irgendwann von ihm abließ.
a modern pastiche.
Literatur ist die Blackbox der Menschheit; ihre ersten und letzten Worte.
das fremdeste aller gesichter ist das desjenigen, der nicht der ist, auf den ich gewartet habe.
„A community is infinitely more brutalised by
the habitual employment of punishment than it is
by the occasional occurrence of crime.“
Oscar Wilde
jede kraft der natur und des geistes wird als einzige bedingung und möglichkeit ihrer
manifestation ein komplementäres gegenteil entwickeln:
universale Konstante.
slip der philosophie.
time – gentlemen.
wir haben worte nur für das worüber wir hinaus sind, weswegen immer ein gran verachtung im reden liegt,
sagt nietzsche (das gilt wahrscheinlich noch mehr für das schreiben)
die größten schriftsteller können genausowenig durch eine mauer sehen wie jeder andere auch.
aber sie bauen selber keine.
es gibt vielleicht zwei hauptarten v. schriftstellern:
solche, die über scheinbar unbedeutenden details ihrer erinnerung brüteten,
ohne zu ahnen, dass sich das alles eines tages in kunst verwandeln wird;
zu ihnen gehören Homer, Lukian, Augustin, Cervantes, Wolfram v. Eschenbach, Gracián, Montainge,
De Sade, Defoe, Goethe, Tolstoi, Melville, Kafka, Joyce, Proust, Conrad, Strindberg, J. L. Borges, Powys, Gombrowisz, Walcott, Coetzee –
und solche, die ihr tägliches quantum schreiben und alle ereignisse
und einzelheiten, die ihnen begegnen unmittelbar verarbeiten;
wie Ariost, Chaucer, Jean Paul, Kleist, Th. Hardy, Balzac, Tschechov, Dostojewski, Maupassant, Gide, Lawrence, Hamsun, Pessoa, Th. Wolfe,
Hemingway, Keruac, Nabokov, Mishima, Carver, Bukowski, Murakami, Naipaul, Bret Easton Ellis –
die ´pop-literatur´ aüßerte kritik nur noch durch ironische affirmierung der verhältnisse.
und ist der gegenwärtige gipfel der verzweiflung,
das missverständnis: verkennung dieser klassischen inversion.
man kann´s drehn und wenden wie man will: dem sex zollen wir ein suizidales tribut.
es scheint, als ob den insassen der westlichen welt der zugriff auf sich selber irgendwie
abhanden gekommen ist.
nur noch typen wie Aphex-Twin, alias richard d. james, tun das, was getan werden muss.
ich suche wie verrückt nach einem klang, einer stimme, die jetzt spricht.
aber ich finde nur ikonoklastischen wahn und kindisches gerassel.
manchmal denke ich, dass es das leben wirklich gibt.
against all odds.
wir sind zu gierigen, halbidiotischen selbstverwertungsmonstern geworden.
perfekten repräsentanten eines liberalistischen kulturrecyclings,
die der tobin-steuer gerade noch entkommen.
vielleicht werden wir wieder zu nomaden (nicht die, die sich durch diese bezeichnung geschmeichelt fühlen),
die aus purer abscheu vor dem labelism und der hybriden sucht nach hybriden, abdriften in eine welt, die in unmittelbarer nähe und doch äonenweit entfernt ist.
r. d. james hat seinen mp3-player mit 30 unveröffentlichten tracks in einem flugzeug vergessen.
5 minuten später hätte das alles im internet sein müssen.
aber die etwa 35-jährige stewardess, die ihn gefunden hat, und die aussah, als ob sie mehr auf brian adams steht, hat die stücke gehört und gedacht: was ist das für eine scheiss – und hat alles gelöscht.
die arten der selbststilisierung haben sich grundlegend geändert.
this guy is a natural born geniuos.
Life is a Gas:
Im Traum sind alle Moment mythische Momente.
alles was uns von einem echten träumer unterscheidet
ist dieser leise zweifel an der wirklichkeit der szene.
Durch alle Träume, die ich träume
zieht ein Geist.
Den zu fassen bedeutet, mich zu fassen.
Es gibt eine sich konstituierende wahre Persönlichkeit,
die in der Sequenz unserer Träume versteckt ist.
Die Figur dieser Fragmente ist ein Ganzes,
unterbrochen und gespiegelt in unserem fragmentierten
bewusstsein.
Es fassen zu können, würde bedeuten,
sich selbst fassen zu können.
Abgesehen von der penetranten, alles zersetzenden, exzessiven, und aufsaugenden Logik
Spinozas, hat der Okzident uns nichts weiter hinterlassen als eine eschatologische Sehnsucht:
Das Warten auf die Wiederkunft des Herrn – das Warten auf eine schäbige Wiedergeburt.
und eine grausame Hochachtung vor den Frauen.
In dieser Welt, in der die Körper Behälter des Erbguts sind
und der sexus ein parasit
gibt es nichts als gespenstische Wiederkehr.
der mensch ist tatsächlich ein gott – in der art seiner haltung, die er zu der einsicht in seine unzulänglichkeit, einzunehmen imstande ist.
der mensch ist eine schwäche der Götter
– und gleichzeitig ihre einzige Stärke.
und weil sie das wissen
bleibt ihnen nichts als die vollständige Kapitulation, vor uns.
so sind sie.
so sind wir.
wir sind das geschlechtsteil der götter:
wir benutzen sie – nicht umgekehrt.
– was uns nicht daran hindert, von ihnen erfunden worden zu sein.
we are the virus. not them.
sie haben uns entwickelt
und wir sind ihnen entkommen !