HOLY DAYS
Roman, Volk und Welt Berlin
«Unbeing dead is not being alive»
E.E.Cummings
Harry wollte gerade aufbrechen, als das Telefon klingelte: Wellington saß im Kaffeehaus, wo er täglich die Zeitungen las. Unter seinem Tisch befand sich eine Plastiktüte voller Weinflaschen, Pomerol, und dem Wetter entsprechend handwarm.
«Wenn es in zehn Minuten an deine Tür klopft, dann bin ich das.»
Harry rief sofort in der Redaktion an, bekam die Sekretärin, die ihn besonders mochte, an den Hörer und sagte den Auftrag ab. Dann legte er das G-Dur Klavierkonzert von Ravel auf, das Lieblingstück seines imperialen Freundes, ließ sich in seinen kühlen, abgeschabten Ledersessel fallen und wartete.
«Und, wenn es die Überlegung ist,» sagte Wellington, «die einen letzten Endes davon abhält, einen kriminellen Plan auszuführen, dann bestraft die Justiz diejenigen, die nicht überlegen können, also die Beschränkten.»
«Oder diejenigen, die sich weder abschrecken noch einschüchtern lassen – also die Mutigen.»
«Erfolg aber werden nur diejenigen haben, die sich weder einschüchtern, noch widerlegen lassen – also die Klugen.»
Der um das letzte Wort Betrogene stand auf, um Weingläser aus der Küche zu holen.
Die Bäume stürzten in den Himmel, die Masse von Blech und Fleisch wälzte sich, von einer ungeheuren Maschine getrieben, die im Rhythmus der Ampelanlagen Lebendiges und Totes ansaugte, festhielt und wieder losspie, in einer einzigen zuckenden Bewegung hin auf ein Ziel, das Allen sehr nah, dem Einzelnen aber vollkommen unerreichbar war.
In den Zeitungen standen noch die Ereignisse von gestern. Auf den Monitoren der Computer formierten sich bereits die von morgen. Harry trat an diesem späten Nachmittag mit einer schlingernden Bewegung der Hüfte auf die Straße hinaustrat und die Augen vor dem grellen Sonnenlicht schließen mußte, um nicht zu sterben. Hinter ihm ging die Tür ein zweites Mal auf, und Wellington trat würdevoll, aber deutlich schwankend, auf das Trottoir. Hinter seinem breiten Rücken, der in diesem Augenblick der Rücken eines Überlebenden war, stürzten mehrere Häuser mit dem Geräusch knisternden Papiers in sich zusammen und zerfielen zu weichem, leicht sich wellendem Staub.
Wellington behielt die Augen offen, um nicht den Anblick eines Überraschten abzugeben; er verstand es, im Gegensatz zu Harry, immer, die Form zu wahren. Einer schwer mit Einkaufstüten beladenen Frau wich er durch geschicktes Heben des rechten Arms auf die Höhe der linken Schulter aus und nahm bei dieser Gelegenheit seine Sonnenbrille aus der Brusttasche des Jacketts. Nun war er Herr der Lage – und, wie immer, im Besitz eines vollendeten Alibis.
Harry hatte an diesem Morgen von der Zeitung, für die er gelegentlich arbeitete, den Auftrag bekommen, einen Artikel über einen Verrückten zu schreiben, der in der Gemäldegalerie dreieinhalb Quadratmeter Peter Paul Rubens mit Salzsäure verätzt hatte,‘Der Raub der Sabinerinnen’ – gelblichgrün schattiertes Fleisch in einem Wirbel von blinkenden Rüstungen und schweißglänzenden Pferdeleibern – derartiges hatte schon so manchen verrückt gemacht.
Wellington trat also zu Harry, der sich, um wieder nüchtern zu werden, an einen Baum lehnen mußte und eben die Speichen eines Sportwagens zählte und schlug ihm auf die Schulter:
«Laß uns jetzt an die Futterkrippen des Vaterlandes treten, auf dessen geheiligten Boden in jedem Augenblick zumindest ein Patriot ohne jeden Skrupel scheißt – und unsere räsonablen Mägen mit anspruchsloser Speise füllen, denn die Fluten berauschender Getränke brauchen ein solides Fundament. AMEN !»
Während Wellington an der roten Ampel stehengeblieben war, schritt Harry mit nach innen gerichtetem Blick auf die Straße. Aber der Herr sah es und hemmte die Räder ihrer Wagen und machte, daß sie nur schwer vorwärts kamen. Und der Fall-Out der Erinnerung kam über ihn. Mit photographischer Präzision erschien das Bild über dem Asphalt: Ein Zimmer, angefüllt mit zusammengewürfeltem Prunk; auf einem zerwühlten Bett eine Frau und ein Mann, après l´amour, auseinandergefallen wie die beiden Hälften einer Walnuß, in die profane Welt von Try-and-Error. Ein dicklicher Junge trat auf, in einem engen, altertümlichen Kostüm mit weißem Stehkragen. Dieser Junge war Alessandro Moreschi, der letzte Kastrat der Sixtinischen Kapelle. Er sang, aber seine Stimme war nicht zu hören. Nichts war zu hören. Ein Bild ohne Ton. White noise.
Harry drehte sich um in dieser uferlos werdenden Stille und suchte mit schwimmendem Blick nach Wellington, der stehengeblieben war und sich mit irgend jemandem über irgend etwas zu streiten schien, vor einem langsam explodierenden Hintergrund. Harry schloß die Augen und wartete. Er wartete auf ein greifbares Resultat; wir leben nur, um uns vom Gegenteil zu überzeugen. Unwillkürlich ging Harry einen Schritt dichter an die Häuserfront, lehnte sich mit dem Unterarm an eine Mauer und erbrach sich; und in vollkommener Koinzidenz rollte der erste Donner über die Stadt, wehte der erste Luftzug den Staub in den Straßen auf, suchten die ersten Passanten Schutz vor dem schwarzen Regen, und klirrten die Fahnen im Wind – als sich mit Tonnengewicht Wellingtons Hand auf Harrys Schulter legte. Das Ritual der Ernüchterung nahm seinen Lauf.
«Mach es mir nicht so schwer, Wellington – es wird schwer genug, wenn du´s mir leicht machst.»
Harry richtete sich auf und versuchte, zu lächeln; aber ein letzter Krampf drückte ihn noch einmal nach unten.
«Wenn du dich besser fühlst, werden wir uns um Harriet kümmern. Sie ist so verträumt in letzter Zeit: das ist kein gutes Zeichen….»
«Richtig, ich werde sie anrufen, ich werde ein kleines Abendessen arrangieren. Ich vermisse sie, die gute, alte Harriet.»
«Sie verdient Mitleid und Bewunderung: Mitleid, weil sie Angst vor der Maßlosigkeit hat; Bewunderung, weil sie deshalb auf die Liebe verzichtet…»
«…und sich mit dem Gewöhnlichen abfindet…»
«Ich habe in meiner glorreichen Vergangenheit öfters erlebt, daß ein Mann, den die Frau seiner Wahl mißachtete, anfing, sich selbst gegenüber gezielt rücksichtslos zu werden; manchmal bis zur Selbstvernichtung: Rache durch Entzug der eigenen Existenz.»
«Ich hasse solche Sätze ! – aber ich liebe dich, weil du sie sagst, und es geht mir schon wesentlich besser.»
Harriet war nicht zu Hause.
«Wir leben nur, um uns vom Gegenteil zu überzeugen», sagte Wellington.
Er deponierte Harry in dem abgeschabten Ledersessel und ging in die Küche, um Eis für die Drinks zu holen. Dabei summte er vor sich hin, versunken in einen aristophanischen Plan.
Als Wellington das Büro seines Rechtsanwalts verlassen hatte, war er ein reicher Mann. Er war allein, bei bester Gesundheit und ohne irgendwelche konkreten Pläne. Es gab niemanden, dem er verpflichtet war, und keiner schuldete ihm auch nur das geringste Vertrauen. Seine Wohnung war ein einziger Müllhaufen. Also engagierte er eine Haushälterin. Er mußte seinen ganzen Charme aufbieten, um diese Frau, die ihn auf Anhieb durchschaut hatte, davon zu überzeugen, daß er entschlossen war, sich zu bessern. Langsam wie die Gerechtigkeit gewöhnte sie sich an ihn. Er bat sie, ihm gelegentlich Blumen zu bringen; Blumen waren ihre Leidenschaft. Und als er sich schließlich in seiner eigenen Wohnung bewegte wie ein Gast und begann, sie um Erlaubnis zu fragen, dieses oder jenes tun zu dürfen, war sie glücklich und erwies sich als außerordentlich großzügig. So wurde Wellington sich seiner Stärke erst bewußt, als er sie nicht mehr brauchte. Er kaufte sich einen schnellen Wagen und fuhr an die See. Auf Reisen versank er tief in sich selbst, wie Wasser im Meer; aber schließlich ermüdete es ihn. Die Menschen in den Hotels beobachteten ihn mißtrauisch. Er hatte sich angewöhnt, unnahbar zu sein, einen langen Staubmantel zu tragen und große Trinkgelder zu geben. Seine Bescheidenheit kannte keine Grenzen, und die Einsamkeit, die er liebte, lag vor ihm wie eine weite, endlose Ebene. Er hatte, ganz im Sinne Epikurs, teil an der göttlichen Gleichgültigkeit.
Eines Nachts rettete er ein Leben: Man hatte die Straße, in der er wohnte, als Filmset gewählt. Als er den Wagen anhielt und um Durchlaß bat, wollte man ihn umleiten. Tatsächlich aber gab es keine andere Zufahrt, und schließlich brüllte der Regisseur die Anweisung, das überdimensionale, schwarze Tuch, das an zwei gegenüberliegenden Hausdächern festgemacht war und über die ganze Breite der Straße hing, zu lüften und ihn durchzulassen. Wellington rollte in die Sphäre der Trauer. Da alle Parkplätze von den Wagen der Filmcrew blockiert waren, fuhr er in das Parkhaus. Als er den Motor abgestellt hatte, sah er im Wagen nebenan jemanden sitzen, die Arme über dem Steuer gekreuzt, zusammengesunken, unbeweglich: ein Bild der Zerrüttung. Wellington klopfte an das Fenster des Wagens: keine Reaktion. Er öffnete die Tür. Im Wagen saß eine junge Frau, gut gekleidet, aber mit zerrissenen Strümpfen. Eine leere Flasche Gin lag am Boden. Ein Teil davon war ausgelaufen. Er sprach die Frau an und rüttelte sanft an ihrer Schulter. Als sie sich stöhnend zurücklehnte, sah er eine Pistole auf ihrem Schoß liegen: die Frau war offenbar eingeschlafen, bevor sie sich hatte erschießen können. Wellington half ihr aus dem Wagen, und nachdem sie sich erbrochen hatte, trug er sie in seine Wohnung. Dabei sah sie ihn ein einziges Mal an, mit einem langen, hohlen Blick. Er legte sie auf das Sofa und deckte sie zu. Sie schlief sofort ein. Er entlud die Pistole und ließ die Patronen in einem seiner Jacketts verschwinden. Dann setzte er sich neben die Schlafende und betrachtete sie. Sie war schön, aber etwas schien an ihr zu zehren; schlaff und ermattet lag ihr Gesicht über dem durchscheinenden, anonymen Schädel, der sagte: ich bin es – und immer wieder ich, auf dem ihr eure verlogenen Grimassen schneidet. Aber ihr schmaler, heller Körper atmete ruhig, vollständig getrennt von der Verzweiflung, die ihn attackiert und beinahe vernichtet hatte .
´ woher dieses beinahe geschwisterliche Gefühl ? Kenne ich diese Frau, habe ich sie gekannt – werde ich sie kennen ? Ich habe lange genug allein gelebt, um mir Rechenschaft darüber geben zu können, wen ich gekannt habe…. hereingetragen habe ich sie wie ein Bräutigam seine Braut. Wird sie vulgär sein ? Vielleicht das Resultat einer unglücklichen Liebe, oder manischer Depression, vielleicht eine gute, alte, langgehegte Familieneigenschaft; der feine Schwung der Brauen, die Augen unter den Lidern nach oben gerollt, nach innen gerichtet und abgestellt – warum ? gibt es nichts mehr zu sehen ?… die Pupillen gesichert hinter dem Schädelrand… diese kleine, perfekte Maschine, vorübergehend stillgelegt, die wesentlichen Synapsen unterbrochen – Trost der Abwesenheit. Schlafend sind noch alle Gesichter erträglich. Indezent, eine Schlafende zu beobachten. Semper idem ? – falsch: ein Niemand, im Schlaf ist sie ein Niemand. Im Schlaf ist jeder ein Niemand; schlafend ist jeder jeder, zusammengesetzt aus sich und allen Anderen. Im Schlaf treiben sie alle zurück in das vormenschliche, vorzeitliche Chaos, in die alte Tierheit und Taubheit der Anfänge – um im Traum der Geschichte zu erwachen, in ihrer Geschichte, die ich nicht kenne, um weiter zu träumen, um weiter zu leben. Aber ich bin ein winziger Bestandteil der Geschichte dieser Frau, der Splitter eines Meteors; meine Maske schwimmt mit tausend anderen in ihrem, meinem, aller Meer. Sie kam zu spät zu ihrer eigenen Hinrichtung, der Tod wartete nicht auf sie – der Tod muß auf niemanden warten; der Trauerflor über der Straße: wie sind sie doch manchmal poetisch, diese Eintagsfliegen, vor ihrem Eintagspanorama.
Als Wellington aufwachte, blickte er in das vorwurfsvolle Gesicht der Haushälterin. Sie stand mit verschränkten Armen neben seinem Bett und deutete stumm ins Nebenzimmer. Es war früher Nachmittag. Die junge Frau – Wellington nannte sie‘Die Entkommene’ – schlief immer noch. Er schickte die Haushälterin weg, um Blumen zu kaufen und bereitete ein üppiges Frühstück vor. Dann weckte er die Entkommene.
«Guten Tag, haben Sie gut geschlafen ?»
«Wo bin ich ?»
«In dem Leben, von dem sie sich glücklicherweise nicht verabschiedet haben. Ich werde ihnen jetzt ein Bad einlaufen lassen. Und dann werden wir frühstücken.»
Nach dem Bad gab ihr Wellington einen von seinen Pyjamas. Sie hatte einen immensen Appetit. Sie verloren kein Wort über das Vorgefallene. Nach dem Frühstück verabschiedete sie sich und ging. Das war Harriet.
Nun saß Harriet auf der Parkbank. Sie trug ein lindgrünes Kleid. Die Beine übereinandergeschlagen, die Augen unter den Lidern zuckend, summte sie vor sich hin. Wunderbar und unbegreiflich war es, daß sie existierte und auf dieser Parkbank sitzen und vor sich hinsummen konnte. Das Unbegreifliche ist schön und unnahbar wie der gläserne Berg, wie die lichtlose Tiefe des Ozeans, wie Marlon Brando in‘Apokalypse Now’. Manchmal, bei einem bestimmten Licht, wenn sie die Augen fast ganz geschlossen hielt und sich nur eine schmale Helligkeit unter den Lidern halten konnte, sah sie, eingespiegelt über die optische Krümmung der Netzhaut eine durchsichtige, gallertige Fläche, auf der winzige Partikel trieben wie Plankton. Mit jeder Bewegung der Augäpfel schnellten diese Partikel an eine andere Stelle, um von dort aus langsam und stetig weiterzutreiben, einer Gravitation folgend, die sie an die Ränder des Sehfeldes zog, wo sie schließlich alle verschwanden. Auf Harriets Schoß lagen in einer Plastikschale dunkle Trauben. Polizeisirenen heulten voller Sehnsucht nach Verbrechen und Strafe in die unruhige Juninacht, in der Harriet nicht mehr schlief und nicht mehr schlafen konnte. Sie saß da und träumte: Die Zeit.
Oft schien ihr, als käme aus den Untiefen ihres alltäglichen Seins ein Raunen, ein Flüstern aus einer anderen Welt, sie zu überreden, sich tiefer hinabsinken zu lassen, in jenen anderen Raum, in dem die Dinge keine festen Formen und Grenzen haben, in dem alles von einem Strom langsamer, fließender Bewegung getragen wird, ein Strömen, betäubend und süß und verlockend, sich ihm zu überlassen, wie Salz im Wasser sich aufzulösen in schmeichelnder, absichtsloser Verwandlung, seltsamer Reiz des Verschwindens, ohne zu verlöschen; denn alle Dinge des Lebens tauchten von Zeit zu Zeit in diesem Strömen auf, nur um ihre Möglichkeit zu zeigen und sich dann, keinem Zwang unterliegend, zu lösen und sich wieder in der Tiefe zu verlieren. In diesen Zwischenwelten verstand Harriet alles, um den Preis, sich an nichts davon erinnern zu können. Denn all das verschwand und verflüchtigte sich, sobald Harriet es fassen, es hören wollte und feststellen mußte, daß ihr Ohr zu schwach war, die Entfernung zu groß – und der leise Lärm ihres Lebens sie wieder betäubte.
Koinzidenz, Erstaunen, Bewundern, Erinnern, Vergessen – das war der Gang der Dinge. Der König hat seinen Narren, der Herr hat seinen Knecht – und wer sind wir ?
Das Meer, Sturm, tosende Brandung. Am Strand vor den auflaufenden Wellen Zuschauertribünen, auf denen einige hartnäckige Liebhaber des Meeres sitzen, in Ölhäuten, die Hüte auf den Köpfen festhaltend, und die See tobt ihnen in einem Wettlauf mit sich selbst entgegen. Die Intensität des Bewußtseins steht in umgekehrtem Verhältnis zur Leichtigkeit und Schnelligkeit der zerebralen Übermittlung. Elektromagnetische Impulse im Gehirn vollziehen sich mit annähernder Lichtgeschwindigkeit; wie kindisch war es da, von Ursache und Wirkung zu reden. Harrys Hand tastete neben seinem Sessel und vergewisserte sich sacht der Flasche. Sein Magen resorbierte den Gin und setzte damit sein vegetatives System wieder in normale Funktion.
Als er aufstand, versank er bis zu den Knien im Parkett – nicht tiefer, das wußte er, denn der Morast, in dem er watete, war reine Scheinbarkeit; trotzdem hemmte er seinen Schritt. Harry wollte den Widerspruch verfluchen, als die Zimmerwand vor ihm plötzlich schwungvoll nach außen klappte. Sonnenschein traf ihn hart ins Gesicht und katapultierte ihn ein paar Meter zurück in den Sessel. Harry schloß die Augen und tastete nach der Flasche. Schnurrend schmiegte sie sich ihm in die Hand.
Ein Passagier des Fluges von Saigon nach Berlin sah im Landeanflug auf die Stadt hinab; und einen Augenblick lang schien ihm das Leben leicht und leuchtend, eine Lotosblüte auf braunem, brackigem Wasser. Unter seinem Sitz stand ein kleiner, handlicher Trompetenkoffer.
Neumondnacht wolkenlos, schwarzer, leuchtender Raum. Kaum einer, der aufsah und spürte, was nur er spüren konnte: Veitstanz von jedem zu tanzen. Es gab keinen Verbrauch, es gab nur Ressourcen.
Der Vietnamese trug eine dunkle Sonnenbrille. Seine Trompete war rotlackiert. Die Band spielte ein Gemisch aus Acid-Jazz und vietnamesischer Folklore. Der Trompeter kündigte leise, aber insistierend den Titel des nächsten Stücks an: «This song is called: Agent Orange, 2,4,5-T…»
Kaum jemand hatte ihn gehört. Er war das Kind einer amerikanischen Krankenschwester und eines Vietcong-Soldaten. Und für dieses pompöse Schicksal hatte er auf seinem Instrument einen fragilen und zugleich unerbittlichen Ton gefunden, der ihn bekannt gemacht und ihm diese Tournee verschafft hatte. Harriet und Carl saßen an einem Tisch nahe der Bühne. Carl verbrachte viel Zeit mit dem Aufsuchen solcher ungewöhnlichen Veranstaltungen und Orte. Er hatte sich seit zwei Wochen nichts mehr gespritzt, war nervös und unkonzentriert und Schweißperlen standen ihm auf der Stirn.
«Ich habe das Gefühl, als ob ich der einzige Überlebende in einem verbrannten Dschungelcamp bin», sagte er.
«Du wirst es überleben», sagte Harriet und wußte, daß es nicht stimmte; und sie wußte, daß Carl so fertig war, daß er von heute auf morgen zusammenbrechen konnte. Und genau das schien auch seine Absicht zu sein. Sie bestellten ein üppiges Mahl und zwei weitere Mekong-Whiskys. Harriet stand dicht vor einem Weinkrampf,
«Und dann waren wir in der Villa eines reichen Schwulen in Bordeaux», sagte sie, um sich abzulenken, «der uns ein paar Tage bei sich wohnen ließ, um sich vor uns auszuheulen. Später zogen wir in dieses Hotel um, das für einen wie dich geschaffen war – als Hotelier versteht sich; der Kerl überwachte morgens in einem dunkelrotseidenen Bademantel, unrasiert und eine Zigarette im Mundwinkel, die Gäste beim Frühstück. Die Hotelerie in Frankreich hat etwas Ewiges. Es gibt ein Hotel, in dem der Chef wie ein Krebs in seinem Gehäuse sitzt, prompt wie Pinocchio, unersetzlich wie ein Verkehrspolizist. Eine französische Provinzstadt mittlerer Größe hat etwas unausrottbar Beständiges, Unwandelbares, Verlorenes und Wiedergefundenes in Einem; die Menschen in ihr verblöden und verrotten wie überall, aber der Geist der Stadt beherrscht eine Generation nach der anderen. Und aus diesen Provinzen des Geistes kamen sie, die Geistesmenschen. In fast jeder dieser Städte kroch ein Wurm aus dem ranzigen Speck, fing an zu singen, zu krakeelen und zu fluchen und machte sich schließlich aus dem Staub. In Camaret steht am Ortseingang ein kleines, schäbiges Häuschen, in dem Louis Ferdinand Céline, der Misanthrop, die Scheißhausqualle, die Sackratte, praktizierte und sein Rattenleben als Arzt führte. Und oben über dem Atlantik hatte sich ein anderer Dichter ein Schlößchen bauen lassen, wo er einem vorlauten Besucher auf die Bemerkung, ein Poet könne doch nicht in solchem Luxus leben, sicher geantwortet hatte: Wenn Dichter solchen Reglements unterlägen, dann würde er gern darauf verzichten, Dichter zu sein. Nun, die Deutschen haben ihm dann sein Domizil zusammengebombt. Wahrscheinlich dachten auch sie an das Reglement, als sie die tausendjährigen Bunker des Atlantikwalls bauten, von denen man so eine wunderschöne Aussicht auf die untergehende Sonne hat. Die Zeit ist ein Element, wie das Wasser: sie fließt durch uns hindurch und wir lösen uns in ihr auf, wie Salz im Meer….»
«Hör auf zu weinen, Harriet – was soll denn unser Freund auf der Bühne von uns denken ?»
«Warum müssen wir sterben wie die Fliegen?!…»
«Womit hätten wir denn etwas besseres verdient ?»
«Verdient hätten wir es sicher nicht – aber es ist doch trotzdem eine Gemeinheit…»
Sie mußte unwillkürlich lachen. Carl nahm ihre Hand und küßte sie. Sie hatte ein Glas zuviel getrunken und wollte nach Hause; vielleicht wäre es das letzte Mal, daß er sie liebte. Aber er wollte bleiben, bis die Band aufhörte zu spielen.
«Ich liebe dich, Harriet, ich liebe dich. Aber das wird nichts nützen.»
«Was sollte es denn nützen ?»
«Ich bin ein nichtswürdiger Mensch. Ich habe dich mißbraucht, und ich habe dich enttäuscht. Du bist ein Wesen von solcher Reinheit und Güte, daß mir deine Liebe manchmal grausam vorkommt, weil ich ihrer nicht wert bin. Warum hast du mich nicht längst verlassen ? Was hat dir ein Wrack wie ich denn noch zu bieten ? – außer einem schäbigen, elenden Tod.»
«Ich mag es nicht, wenn du so redest.»
«Ich kann es nicht ungeschehen machen, aber ich kann es vielleicht ausgleichen…»
Er hörte eine Weile der Musik zu. Sein Gesicht entspannte sich, und aus einem bestimmten Blickwinkel sah es aus, als ströme der alte, entrückte Stolz in ihn zurück, der ihr galt und in dem sie gelebt hatte wie in flüssigem Gold.
«Damit, daß ich dich liebe, mit meiner letzten Kraft.»
So war dieser Mann.
Auf der Straße roch es nach Schwefeldioxid und faulem Fisch. Der Himmel hatte aufgeklart, und die gewaschene Welt fing schon wieder an, sich wie ein Baby zu besabbern. Wellington nahm Harry bei der Hand und führte ihn, der auf die Größe eines dreijährigen Kindes geschrumpft war, mit sich fort in das metallische Blau des Abends.
«Der Mann denkt entschieden zuviel nach», sagte Wellington, «wenn einer seinen Job machen will und wenn er ihn gut machen will, dann darf er nicht allzuviel nachdenken, ob es dieser Job wert ist, sein Leben an ihn zu verschwenden, sonst kommt er in Schwierigkeiten. Und wenn einer in Schwierigkeiten ist, dann macht er seinen Job nicht gut.»
«Inter faecem et urinam nascimur», sagte Harry.
Sie setzten sich und gaben die erste Bestellung auf.
Harry scherzte, aber Wellington wußte, daß es ihm ernst war: «In meinem Kopf herrscht Stille. Funkstille. Ich höre nichts. Schweigen, nichts als Schweigen, das Schweigen der Sirenen in einem stillgelegten Kernkraftwerk. Nicht einmal das entfernte Rauschen, gespeist aus dem großen Reservoir, das sie Gott nennen. Das große Gehirn, Mahayana, steht still, getrennt von den Rezeptoren, die es zur Darstellung seiner Bilder braucht. Kein Geräusch, absolute Stille, vollkommenes Schweigen. Sie reden alle wie verrückt aufeinander ein, als ob sie Insekten zerkauen. Unter oder oberhalb des Frequenzeingangsbereichs ist jetzt etwas, ich kann es fühlen. Du sitzt in einem abgedunkelten Zimmer im zwanzigsten Stock eines Hauses und zermarterst dir den Kopf auf der Suche nach einem Geräusch, einem Atmen, einem Seufzen, einer hörbaren Erinnerung. Aber da ist nur das Bellen neurotischer Hunde und das Pfeifen der ewigen Güterzüge der Nacht. Das ist nicht das Geräusch, das ich hören will….
Ein Bier !! Langsam füllt das Bier mich aus. Ich werde grausam solid. Rede mit niemandem, das ist auch gut so: würde mich zur Wut reizen, würde dreinschlagen, nur um nicht weinen zu müssen. Nein, da ist es schon besser, zu schweigen. Worte lenken nur ab. Ich bin überall, ich verhungere in Afrika, werde von Bomben zerfetzt in den UN-Sicherheitszonen, Hilfslieferungen regnen aus barmherzigen Flugzeugen auf mich herab, ich erhole mich vorübergehend, aber dann sterbe ich trotzdem an einer grassierenden Seuche. The sniper at the gates of dawn. Das war balkanesischer Tribalismus; sie versprachen ein Blutfest, sie hielten ihr Versprechen, und sie zwangen einen alten Mann, die Leber seines Enkelkindes zu essen, dear Mister Goldstone! Die Toten schreiben keine Geschichte mehr; sie sind am Scheitelpunkt des Abgrundes angekommen, und von dort ist noch keiner zurückgekehrt…. Wenn zu wissen wäre, wie die Welt aussieht von dort unten, das GottundTeufelSpektakel, der Zynismus der Philanthropen und ihre Scheißpolitik, dann, vielleicht, gäbe es Rettung! Jetzt kommen allmählich – wird auch Zeit – die Geräusche herangekrochen: Napalm, das in einen Schweinestall schießt. Das Ächzen brennender, in sich zusammenstürzender Häuser; glühende Eisenbahnschienen, die sich spreizen und biegen, wie Spaghetti im Kochtopf; Torpedos, die Schiffsrümpfe aufreißen; riesige zerplatzende Kürbisse, mit Menschen im Kerngehäuse: Helden scheißen sich ins Gehirn, Feiglinge in die Hosen ! Das ist der ganze verdammte Unterschied. BIER!! All diese Blumen auf den Gräbern. Heldenverehrung. Das dankbare Vaterland dem siegreichen Heere. Das Bänkchen am Grab des Unbekannten Soldaten. Da sitzt er, unter dem gläsernen Grabstein, in seinem Ruderboot. Er ruht sich aus, bis zum nächsten Mal. Er ist schon so weit gerudert, so weit. Von überall her der Geruch von Schweiß, Geburtsschweiß, Angstschweiß, Lustschweiß, der Schweiß der Agonie. Die Menschheit muß so viel geschwitzt haben auf diesem Planeten, daß der erhabene Mississippi ein Jahr lang Hochwasser davon hätte. Überall auf diesem Planeten gibt es Strudel von Kausalität – und, Ladies and Gentlemen, in irgendeinen werden Sie immer hineingezogen. Wissen Sie, wie Krokodilfleisch schmeckt ? – man muß viel Bier dazu trinken, um den Geschmack ertragen zu können. Aquamarine Nacht. Bier !! Die letzte Runde, jetzt kommt gleich die letzte Runde.
Eben erst aufgewacht. Flughunde in der Dämmerung. Kaffee am mobilen Arbeitsplatz. Stück um Stück segeln die Agenten des Kapitals in ihre Sessel, vor ihre Monitore, schalten sich auf die elektronischen Marktplätze der Welt und tätigen Devisen- und Warentermingeschäfte, Kreditvergabe, Unternehmensberatung und Immobilienhandel, regulieren Waren-, Geld- und Informationsströme, beobachten die Auswirkungen transnationaler Konzertierungen, Standortverlagerungen, Joint-ventures und strategischer Firmenfusionen.
Jetzt aber werden gerade die Schlagzeilen auf das Papier gedruckt, die die Leute morgens beschäftigen werden, sinnlos, wie immer. Es ist nicht leicht, auf diese Lügen zu verzichten, sobald sie massenhaft gedruckt, und damit auch so gut wie bewiesen sind.
Der Tag wie ein sauber gebügeltes Hemd. Man weiß, wie das endet. Jetzt bin ich ein Flughund, hänge mit dem Kopf nach unten in der Welthöhle und warte, bis sich meine Krallen lösen. Dann falle ich, falle in die blauschwarze Luft. Meine Flughäute spannen sich und ich fliege durch die gewittrige Nacht. Aber Bier, das macht schwer. Ein Schnaps hebt diese Wirkung wieder auf. Eingepfercht wie in einem Viehtransporter warten wir darauf, daß die verdammte Falltür endlich aufgeht und sich aus großen Kübeln Licht und Erlösung über uns ergießt, denn wir haben solchen Durst nach Erlösung und Licht. Wir hören gespannt auf die Schritte der Kellner und das Raunen, das von dem großen Reservoir herkommt, von dem die Rede ist, wie von Gott, auf den wir, die wir hier unten sitzen und trinken, zu warten längst aufgehört haben – also, so sagen sie, wartet er auf uns, und das ist unser ganzer Stolz, daß wir ihn warten lassen können !… Auf den Müll mit den Meinungen, ins Vergessen hinab !. Im Paradies kennt man die Dinge, und man kennt sich selbst, und alle Meinungen sind überflüssig: das ist das Paradies !. Hier aber kaut man das trockene Gras der Meinungen. Hier, unter diesen ignoranten, satten, rassistischen Rechtsanwälten, Architekten und Filmratten zu trinken, das ist harte Arbeit…. And oceans of whiskeys and I was a duck, and I dived into it and I never came up. Dieses unheilbare Gesindel, wie es sich räkelt und windet, wie es trinkt und trieft und treibt auf dem gallertigen Strom seines unaufhörlichen Geschwätzes…, schau nur, wie sie mit ihren mürben Meinungen und ihren uralten Hüten immer wieder aufeinander einschlagen !, im Pelz, Flanell, in Leder, wattiert in den Schultern, aufgebrochen zu müden Jagden auf müdes Wild: einsame Tiere mit erlahmtem Paarungstrieb, diese Jagdgesellschaft unter Observanz: mögen die schönen Kellner, diese Agenten des Vergessens, das Pack bestrafen, wie es es wahrlich verdient ! Mein Gott, nur einen Tag der allgemeinen Demütigung – gern fahr ich dann hinab !»
Am Nebentisch rollte, wie immer, die Kugel in andere Bahnen, vox populi: «Verschwendung, krimineller Luxus ist das doch, Schweine und Masochisten sind das doch, Perverse und Schwule sind das doch ! Dabei sollten´se froh sein, daß wir jetzt wieder wer sind in der Welt, sind wir doch ! stehn doch alle an bei uns. Dämmerung für Deutschland. Der da zum Beispiel, der Neger, sehn´se den ?! der, der da seinen Popcornarsch vorbeischiebt, was für hohe, pralle Ärsche die haben, besonders ihre Weiber, tanzen könn´se ja, bewegen könn´se sich, muß man ihnen lassen – aber geil sind´se, immer geil wie die Biber. Neulich im Supermarkt, da hab ich zwei von denen belauscht hab´ ich die, und was denken´se sich ?: die haben Frauen, von hinten und von vorne haben sie die – und die Weiber, die machen´s ihnen weiß Gott nicht schwer. Ein schwarzer Schwanz von hinten und einer von vorn: das isses, wasse wollen. Der da, der zum Beispiel, der könnte schon arbeiten könnte der, aber er tut´s nicht, nein, warum auch ?, warum ?!: Die sengende Sonne, Wüste, Savanne, Dschungel, Armut, Elend und Krankheit – von der Sauberkeit ganz zu schweigen. Armut kommt ja nicht von Ungerechtigkeit und Ausbeutung – das hätten´se gern, dann könnten´se sich nämlich auf die faule Haut legen – sondern von Ineffizienz ! Faul sind´se, auf gut deutsch gesagt ! und wenn´se Energie haben, dann isse von der kriminellen Art. Das Salz kommt schließlich nicht von selbst in die Suppe. Und komm´se mir jetzt bloß nich mit der Moral, die ham´ wir nämlich schon ! Und zwar die richtige – oder mein´se vielleicht, sonst wär´n wir da, wo wir jetzt sind !? Wir beten zu unserm lieben Gott, und die zu ihrem, da isses doch klar, wer von beiden der bessere ist !!: Schön, daß´se wenigstens das einsehn, Menschenskind: wenn´se auch sonst nicht so ganz konform mit uns sind – aber dafür haben wir ja schließlich die Demokratie, und die muß deswegen auch verteidigt werden; gibt ja genug Verbrecher auf´m Globus, die ihr eigenes Süppchen kochen wollen, mit unserm Salz, was?! Sie wer´n schon wissen, was ich meine. Jetzt fressn´se Blutsuppe. In Afrika zum Beispiel: is doch ein einziges Schlachthaus is das doch – aber die Viren, die se da haben, die räumen noch kräftig auf. Das ham´se nämlich davon. Wohlbekomm´ s und Prost !»
«Brotherhood of man ! Manhood of brothers !», rief Harry in seinem Martyrium.
Der Wirt kam an den Tisch und bat Harry freundlich, etwas leiser zu reden; gewisse Gäste fühlten sich durch seine Redefreiheit provoziert. Das war zuviel für Harry; er sprang auf, um eine Großschlägerei auszulösen, aber Wellington schob ihn beiseite. Lächelnd erhob er sich vor dem nachsichtig gestimmten Wirt zu seiner vollen, majestätischen Größe, beglich die Rechnung auf das großzügigste, und man verabschiedete sich auf das herzlichste voneinander – nicht ohne das Versprechen, sich bald und bei allernächster Gelegenheit wiederzusehen.
Als sich Wellington auf der Straße noch einmal umwandte und durch die beschlagenen Scheiben des Lokals den Wirt sah, wie er ihnen mit einer Serviette zuwinkte, mußte er weinen. Die beiden blieben stehen. Das große Schiff löste sich langsam vom Kai und verschwand im Nebel. Es war schwül in dieser Nacht, und die Taxis standen mit offenen Türen an der Straße wie schlafende Haie an einem Riff, mit den Kiemen die kühlende Strömung atmend. Als sich der Weinkrampf Wellingtons gelöst hatte und die beiden durch den warmen Nebel wanderten, nahm Harry den Faden wieder auf: «…meine Hände krallten sich an die Kehle des Portiers. Es war niemand in der Nähe, Nacht, und der Mann so erschrocken, daß er sich kaum wehrte. Er glaubte es einfach nicht. Konnte nicht sein. Absolut kein Grund für sowas. Total unwahrscheinlich. Am Ende allerdings bäumte sich sein magerer Körper auf. Das Notaggregat schaltete sich ein. Es liegt eine gewisse Schönheit in der Zuverlässigkeit solcher Instinkte. Seine Hände flatterten in Richtung einer Schublade, wo eine nie benutzte Pistole lag; aber sie wurden jetzt dringender gebraucht, oben am Hals: für die Freiheit, Brüder, wo seid ihr ?!. Und da zeigte sich, daß all die Papiere und Schlüssel und Telefonhörer, die diese Hände im Lauf der Jahre gehoben, verschoben und wieder gesenkt hatten, die Muskeln nicht gerade gestählt hatten. Jetzt war es zu spät, er erstickte. Er wollte sich später beschweren bezüglich der Muskeln. Ich legte den leblosen Körper hinter die Rezeption, holte die Pistole aus der Schublade, nett von ihm…, machte das Licht aus und ging die Treppe hinauf. Im Flur, erster Stock, Zimmer Nr. 12. Ich klopfte, zwei-dreimal.
‘Wer ist da ?’